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23.06.09
Pferde
Equines Metabolisches Syndrom

Immer mehr leichtfuttrige Pferde sind von einem Krankheitsbild betroffen, das als Equines Metabolisches Syndrom (kurz EMS) bezeichnet wird. Diese Erkrankung ist erst seit den 90igern erforscht und ist mit dem TYP II Diabetes des Menschen verwandt. 

Betroffene Pferde sind meist zwischen 6 und 20 Jahren alt und zählen zu den leichfuttrigen Rassen (v.a. Shetland Pony, Islandpferd, Haflinger). Bei diesen Pferden fällt das Übergewicht mit einer besonderen Fettverteilung auf: Speckhals, Fett auf den Schultern, vor dem Euter bzw. Schlauch, rund um den Schweifansatz und über den Augen.

Diese Pferde zeigen immer wiederkehrende Reheschübe mit den typischen Symptomen, die mit einer Reheerkrankung einhergehen (Reheringe, Verbreiterung der weissen Linie, Abflachung der Hufsohle, röntgenologische Veränderung des Hufbeines).

Die Ursache dafür, ist eine Insulinresistenz. das bedeutet, dass genug Insulin vorhanden ist, die Rezeptoren der Zellen aber nicht darauf ansprechen. Aufgenommene Kohlenhydrate gelangen n icht in die Zielzellen. Die Glukose überflutet nun jene Zellen, die kein Insulin benötigen, um Kohlenhydrate aufzunehmen. Das sind z.B. Zellen, die Gefäßwände auskleiden. Hier kommt es nun zu einem Gefäßkrampf und es entstehen Blutgerinnsel. Hierdurch kommt es zu einer Minderdurchblutung der betroffenen Gewebe und einem Bluthochdruck.

Beim Pferd sind v.a. die Gefäße in den Hufen betroffen, was schlussendlich eine Hufrehe auslöst.

Eine Neigung dazu scheint erblich bedingt zu sein.

Darüberhinaus setzt das Fettgewebe Enzyme und Hormone frei,die weiter zu der Insulinresistenz beitragen. Eines davon bewirkt eine Umwandlung von Cortisol in Cortison, was wiederum die Resistenz fördert, und Hufrehe auslösen kann.

Differentialdiagnostisch wichtig, ist EMS vom M. Cushing abzugrenzen.

Die einzige therapeutische Möglichkeit ist eine Verbesserung der Insulinresistenz. Das ist nur durch eine strikte kohlenhydratarme Diät möglich.

 Die Fütterung sollte aus Heu in einer Tagesmenge von 1-1,5kg/100kg KGW des Zielgewichtes bestehen. das Heu kann noch zusätzlich eine 1/2 Stunde ausgewässert werden. 

Absolut tabu ist jede Form von Getreide, Äpfel, Brot, Karotten, jegliche Leckerlis, melassierte Rübenschnitte und Weizenkleie

 

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Kontakt: Dr. Silvia Zips 0699/10 77 80 62